Kategorie: Philipp Emanuel Eyrich

Philipp Emanuel Eyrich entwickelt skulpturale Objekte, in denen sich organische Formprozesse mit konstruktiver Strenge verschränken. Besonders seine aus Beton gefertigten Vasen entfalten eine eindringliche Präsenz, die weit über das Gefäßhafte hinausweist: Sie erinnern in ihrer klaren, kantigen Erscheinung an den Brutalismus der Architekturgeschichte, zugleich aber verweigern sie sich jeder strengen Symmetrie oder rationalen Geometrie. Der Beton legt sich wie ein prismatisches Gefüge um die archaische Form einer Vase, wobei Kanten, Brüche und Verschiebungen entstehen, die den Eindruck von tektonischer Schichtung und organischer Wucherung zugleich hervorrufen.

Die Präsentation der Werke verstärkt diese Ambivalenz: Die Vasen werden auf hölzernen Transportkisten gezeigt, versehen mit den Aufschriften „Fragile“ und „Handle with Care“. Damit oszillieren sie zwischen künstlerischem Objekt und funktionalem Alltagsgegenstand, zwischen Monument und Gebrauchsform. Gerade in dieser Spannung entfaltet sich der ästhetische Widerspruch: Die harte, schwere Materialität des Betons steht im radikalen Kontrast zur Bestimmung des Objekts als Vase, einem Gefäß für das Flüchtige und Wandelbare der Natur. Eyrichs Arbeiten eröffnen so ein vielschichtiges Spannungsfeld zwischen Bestand und Vergänglichkeit, Schutz und Verletzlichkeit.